Es gibt viele Behandlungsmöglichkeiten für Fettleibigkeit. Eine Operation sollte jedoch nur in Betracht gezogen werden, wenn Diäten, stationäre Kuren, Medikamente, Bewegungs- und Ernährungstherapie sowie psychologische Betreuung keinen dauerhaften Erfolg zeigen. Unsere Klinik und Adipositas-Zentrum bietet ein umfassendes Behandlungskonzept zur Prävention und Therapie von Adipositas.
ADIPOSITAS-KLINIK
Der Begriff "Adipositaschirurgie" bezieht sich auf eine Vielzahl von chirurgischen Eingriffen, die darauf abzielen, Menschen mit krankhafter Fettleibigkeit beim Abnehmen zu helfen. Der Chirurg verkleinert entweder den Magen im Zuge einer Magenverkleinerungsoperation oder schafft bei solchen sogenannten bariatrischen Operationen eine "Ablenkung". Der Arzt baut bei dieser Art der Adipositas-Operation nicht nur den Magen, sondern auch den Darmtrakt um. Alle Eingriffe zielen darauf ab, die Kapazität des Magens, also sein Volumen, zu reduzieren, damit der Betroffene früher satt wird.
OPERATIONS
MAGENBYPASS: Der Roux-Y-Magenbypass ist das Standardverfahren. In den ersten zwei Jahren nach dem Magenbypass kann dadurch die Fettleibigkeit um 60 bis 70% reduziert werden. Das liegt zum einen daran, dass der Körper durch die veränderte Annäherung des Magens an den Darm Nahrung schlechter aufnimmt. Die Tatsache, dass die Operation den Ghrelinspiegel senkt, spielt dagegen eine Rolle. Dieses Hormon ist unter anderem für das Hungergefühl verantwortlich.
SCHLAUCHMAGEN: Schlauchmagen ist eine relativ neue Standardmethode, die den Roux-Y-Magenbypass ergänzt. Der Arzt entfernt bei einer Magen-Hülsen-Operation drei Viertel des Magens. Nach dem Eingriff hat der Magen die Form einer Röhre. Das reduzierte Magenvolumen bewirkt, dass sich die operierte Person auch nach geringen Nahrungsmengen satt fühlt, und auch das Hungerhormon Ghrelin ist reduziert. Dieses Peptid (= Aminosäuremolekül) regt den Appetit an; sein Spiegel im Blut steigt bei Hunger und sinkt nach dem Essen.
MAGENBALLON: Der Magenballon ist eigentlich nicht Teil der bariatrischen Chirurgie. Vielmehr handelt es sich um eine nicht-chirurgische Magenverkleinerung, da der Arzt den Magenballon einführen kann, indem er ihn mit einem Schlauch für die Gastroskopie über den Mund legt. Im Magen füllt es dann den Silikonballon mit Luft oder Flüssigkeit, so dass weniger Platz für Nahrung ist und der Betroffene weniger isst. Nach sechs Monaten muss der Arzt den Magenballon wieder entfernen.
MAGENINJEKTION: Die Injektion in den Magen blockiert einen Schlüsselnerv im Magen. Dieser Nerv ist für Hunger und Sättigung verantwortlich. Wenn der Nerv mit einer Mageninjektion behandelt wird, nimmt der Hunger des Patienten ab und er oder sie verbraucht weniger Kalorien. Die Injektion lähmt den Vagusnerv, der das Gehirn mit dem Magen verbindet. Dadurch werden die Hunger- und Sättigungsgefühle kontrolliert, die bei vielen adipösen Patienten im Laufe der Jahre verloren gegangen sind.
Diabeteschirurgie (SADI-S): Die SADI-S ist eine Modifikation der biliopankreatischen Diversion. Laparoskopische Chirurgie wird auch für dieses Verfahren verwendet. Der Durchgang von Nahrung durch den Zwölffingerdarm wird bei diesem Verfahren, das dem Roux-Y-Magenbypass ähnelt, vollständig gestoppt. Es handelt sich jedoch um einen einzelnen Anastomosen-Bypass. Dazu wird der Zwölffingerdarm blind entnommen und eine 200 cm lange Dünndarmschlinge gebildet, die direkt postpylorisch mit einer Magenmanschette anastomosiert wird. Bei unzureichendem Gewichtsverlust oder Wiederaufnahme der Gewichtszunahme nach einer Schlauchmagenoperation eignet sich dieses Verfahren besonders gut als zweiter Schritt. Nach dem Eingriff sind regelmäßige Vitaminkontrollen und Vitaminsubstitution erforderlich.